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Unsere Nachbarschaft mit
Frankreich ermöglichte
es mir mit weiteren
Personen aus der
professionellen
Kunstszene der Region
zusammenzuarbeiten. So
wurde Leonardo Vargas
über die Galerie
Bertrand Gillig aus
Strasbourg die
Hauptperson der 134.
Ausstellung im seit 1992
bestehenden Kunstforum
Kork, was eine
Non-Profit-Galerie am
Arbeitsplatz ist und der
Kunstvermittlung dient.
Der gebürtige
Kolumbianer Leonardo
Vargas hat in Bogota
einen Abschluss von
Studien zu Geschichte
und Theorie von moderner
und zeitgenössischer
Kunst, sowie einen
Master-Abschluss in
Bildender Kunst in den
Niederlanden, als auch
einen Doktortitel in
dieser Fachrichtung in
Strasbourg erworben.
Dort hat er auch sein
Atelier, wo die großen
und diversen Formate
seiner Malerei
entstehen.
Er verwendet Leinwand
oder Holzbretter oder
Aludibondplatten als
Bildträger und benützt
Archivmaterial wie z.
Daguerreotypien oder
Printmaterialien aus
Zeitschriften und Fotos,
die er als Ausgangspunkt
der Bildgestaltung
wählt. Es sind immer
figürliche Darstellungen
von historischen oder
jetzt lebenden Menschen,
die in der Bilderflut,
die uns umgibt, in
Erscheinung treten.
Leonardo Vargas
bearbeitet diese
normalen Abbilder mit
Ölfarben oder Acryl mit
kräftigen, teilweise
pastosem Farbauftrag und
verschleiert die
Ansicht. Er macht
künstlerisch eine
Bildstörung des Sujets
und zwingt den
Betrachter dadurch
genauer hinzuschauen.
Die Motive werden anders
wahrgenommen, man schaut
länger und sieht
deutlicher, was dem
jeweiligen Bild
innewohnt. Das
registriert der
Betrachtende sowohl
inhaltlich als auch
technisch. Es sind
handgemachte
Bildgeschichten, die
sich vom Gewohnten
abheben und zum Denken
mit aller erzeugten
Sinnlichkeit anregen.
Text: Anita
Frei-Krämer |